Wer einmal genau zuschaut, wie die Begegnung der Kinder mit gut brauchbaren Werkzeugen unter für sie passenden Bedingungen abläuft, wird sie nicht selten schon nach wenigen Versuchen mit einer klaren Vorstellung von sich selbst in die Auseinandersetzung mit Material und Werkzeug vertieft sehen. Für sie ist es offenbar die Wiederbegegnung mit einer Sache, die schon immer zu ihnen gehörte und nun zu ihrer großen Freude ein weites Feld von aufschlussreichen Unternehmungen und Untersuchungen eröffnet.
Es dürfte eigentlich auch uns nicht schwer fallen, die spontane Sympathie der Kinder für den Umgang mit Werkzeugen als sinnvoll und berechtigt anzusehen. Denn bei dieser Art des Erlebens zeigt sich ihnen in überraschendender Weise, schon über die einfachsten Arbeitsinstrumente, ein breites Feld von Mitteilungen zur Beschaffenheit der Dinge, für die sie sich interessieren und die zu enträtseln sie sich nun vornehmen können.
Die Begegnung mit Werkzeugen bietet den Kindern vielfältig Gelegenheit Verbindungen zu ihrem bisher schon erworbenem Verständnis zu knüpfen und gleichzeitig auch weitere Bestandteile ihrer natürlichen Ausrüstung zu entdecken. Auf diese Weise ist es ihnen leicht möglich, sich in neuen und vollkommen unbekannten praktischen Aufgaben zu orientieren. Und sobald es gelingt, auf die gegenständliche Welt erfolgreich einzuwirken, offenbart sich ihnen die Zauberkraft intelligenten Verhaltens.
Und zu all dem signalisiert ihnen sinnvoller Werkzeuggebrauch auch noch die Verheißung, durch gezielte Anstrengungen und Überwinden von Schwierigkeiten vorgefundene Materialien in schöne und nützliche Dinge zu verwandeln.
Wenn man sich vergegenwärtigt, dass ein beachtlicher Teil der theoretischen Vorstellungen, die heute Gegenstand des Schulunterrichts sind, ursprünglich von praktischen Aufgabenstellungen veranlasst waren, ist die Neigung der Kinder, sich vorzugsweise auch auf diesen Weg des Ausprobierens und Entdeckens zu begeben, sehr verständlich. Erfahrungsgemäß macht es allen Beteiligten mehr Freude, sich an schwierigen Problemstellungen mit eigenen Ideen zu versuchen, als Regeln und Vorschriften zu lernen, und deren Anwendung zu üben.