Wie und wo Handwerker darauf kamen, durch Ausmessen der Seitenverhältnisse in einem gezeichneten Dreiecks die Spannungsverteilung in ihren Bauwerken zu ermitteln, das ist nicht überliefert. Ein Gerät wie im Bild mit auswechselbaren Gewichten beweist die Verlässlichkeit dieses Zusammenhangs. Bei einer Steinezahl von Drei-Vier-Fünf stellt sich die Seilwaage hier auf den Sonderfall eines rechtwinkliges Dreieck ein. Bei anderen Gewichtskombinationen ergeben sich entsprechend schiefwinklige Dreiecke zu denen die Seitenverhältnisse im nachgezeichneten Dreieck auf dem Papier dann ebenso gut passen.



Um herauszufinden, ob auch die Spannungsverteilung im Raum mit den Seitenverhältnissen eines räumlichen Vierecks übberein stimmt, wird am Knotenpunkt ein viertes Seil mit Gewichten angehängt. Ein Messgerät wie im Bild aus vier gelenkig verbundenen Stäben ist dann parallel zu den vier gespannten Seilen auszurichten. Leider ist das aber viel ungenauer und schwieriger zu machen als die Anordnung auf Papier in zwei Ebenen zu zeichnen. Die praktische Nachprüfung zeigt für das geschlossene räumliche Viereck, wie auch hier das Längenverhältnis der vier Seiten der Spannungsverteilung in den vier Richtungen entspricht.